Rosa Luxemburg: Von der Ikone zur Person
GSIS Utopia(s) Conversations on a Convivial Society for All
Unser Mitglied Margarete Maurer hat einen Band zu diesem Thema fertiggestellt.
Rosa Luxemburg war eine der wichtigsten Persönlichkeiten und DenkerInnen der Sozialdemokratie im beginnenden 20. Jahrhundert. Die deutsche kommunistische Partei gründete sie 1919 wider Willen. Die Polnische Sozialdemokratische Partei gründete sie ein Vierteljahrhundert zuvor im Jahr 1893 als ein Projekt voller Kühnheit. Zur Zeit von Zarenherrschaft und Kaiserreich kämpfte sie für die Durchsetzung von Freiheit und Gleichheit. Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Organisationsfreiheit, waren für sie untrennbar verbunden mit dem Ziel der Errichtung einer sozialistischen Gesellschaft. Sie setzte dabei auf die Stärke der ArbeiterInnenbewegung (»Proletariat«) und deren Massenaktionen – welchen wir heute so viel verdanken an sozialen Fortschritten.
Doch wer war sie als Person? Sie war als Person das, was man heute »authentisch« nennt, und sie lebte intensiv. Ihr Herz gehörte den Tieren, den Pflanzen, den Menschen. Ihre polit-ökonomischen Analysen haben Bedeutung auch für die Zukunft. Ein philosophischer Zugang zeigt sie als weitsichtige Denkerin.
Für ihre Gegnerschaft zum Ersten Weltkrieg wurde sie eingesperrt und durch Mitglieder der konterrevolutionären deutschen Reichswehr, die später Hitler den Weg bereiteten, am 15. Januar 1919 ermordet.
Mehr als 100 Jahre danach untersuchen Kennerinnen von Denken, Leben und Werk Luxemburgs: wer war sie wirklich? Sie widerlegen tradierte fake news zu Person und Denken. Luxemburgs Engagement für Frauenrechte wird ebenso gewürdigt wie ihre Arbeit als Wissenschaftlerin und Politikerin. Ihr Beschäftigung mit Pflanzen, das Botanisieren, erweist sich als viel mehr als ein Hobby. Als Literatin kommt sie selbst zu Wort.
Die Herausgeberin lässt Sie, als die LeserInnen, teilhaben am Forschungsprozeß. Es entsteht ein spannendes Bild der Person Rosa Luxemburg, das sich von tradierten stereotypen Vorstellungen abhebt.
Margarete Maurer, geboren in Linz/Donau, Doppelstudium der Philosophie (bei Ernst Bloch und Helmut Fahrenbach) und Biochemie/Mikrobiologie (bei Hans Zähner), an der Universität Tübingen, Promotion an der Universität Osnabrück. Seit Januar 2024 Mitglied im GSIS-Institut. Mehr als 40jährige Lehrtätigkeit inklusive Gastprofessuren an zahlreichen Universitäten des In- und Auslandes. 1990 Gründung und seither Leitung des außeruniversitären interdisziplinären Forschungsinstituts Rosa Luxemburg-Institut (RLI), siehe http://frauen.at. Im zugehörigen RLI-Verlag wurden von ihr u. a. herausgegeben: Rosa Luxemburg: „Ich bin ein Land der unbeschränkten Möglichkeiten“ 1999; Auf dem Weg zu uns selbst. Entwicklungspolitische Aussagen afrikanischer Schriftstellerinnen, von Ilse Hanak, 1999; Natur als Politikum (zus. mit O. Höll) 2003.
9. Jänner 2025, 19:00
GSIS Lab: „Wolke“, Aufzug C, 4. Stock links
„Alte WU“, Augasse 2-6
1090 Wien
Bei persönlichem Erscheinen bitten wir um Anmeldung per Email an office@gsis.at.
Online: https://us06web.zoom.us/j/82707154795?pwd=fzmMoZzeiYB5BpCvARpTJU2a16ap4r.1
Meeting-ID: 827 0715 4795
Kenncode: 387550
Diese Veranstaltung wird von der Stadt Wien Kultur unterstützt.
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