6th autumn conference of the Institut für Design Science München 2023
8-10 September 2023, the Institut für Design Science München held its annual conference at Leucorea in Wittenberg. The topic this time was “Naturphilosophie”.
Rainer E. Zimmermann reports:
6. Herbsttagung des Instituts für Design Science München e.V. in der Leucorea zu Wittenberg vom 8. bis 10. September 2023.
Nach der Teilung der Arbeitsbereiche war die diesjährige Herbsttagung allein dem Thema Naturphilosophie gewidmet, zu dem es neun Beiträge gab, die alsbald im Rahmen der Münchener Schriften zur Design Science veröffentlicht werden sollen. Die Tagung zu den Diskursthemen fand schon im Juli an der Hochschule München statt und wurde von Silke Järvenpää und Ralph-Miklas Dobler dort organisiert. Die Beiträge dieser Tagung sind auch bereits im Jahrbuch Signifikant Nr. 6 (wvberlin 2023) veröffentlicht worden.
Die Herbsttagung wurde eröffnet mit dem Vortrag von Rainer E. Zimmermann (Berlin/Cambridge): „Systematische und methodische Konsequenzen aus dem Lebensprojekt. Entwurf einer künftigen Psychohistorik.“ Nach mehreren Jahren, in denen der Schwerpunkt der Instituts-Aktivitäten auf die Frage nach der Bedeutung des Lebens im Universum abzielte, wurde in diesem Beitrag gezeigt, auf welche Weise man auf den Schlußfolgerungen daraus aufbauen könnte, um ein weiteres Forschungsfeld zu erschließen.
Annette Schlemm (Jena) sprach über „Das Anthropozän – thermodynamisch verstanden“ und führte hierbei neuere Einsichten zum Klimawandel und den daraus folgenden Entwicklungen aus.
Nach einigen Vorbemerkungen zum Embodiment-Projekt von Kerstin Störl (Berlin) trug Stefan Knauss (Halle) über „Embodiment & Natur“ vor. Dieses Projekt bildet innerhalb der naturphilosophischen Ausrichtung der Herbsttagung nunmehr einen eigenen Teil, zu dem regelmäßige Beiträge vorgesehen sind.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Doris Zeilinger (Nürnberg): „Die Leipziger Schelling-Vorlesung Ernst Blochs“, in welchem neuerlich die schon seit langem verfolgte Denklinie (nämlich von Schelling zu Bloch) im Mittelpunkt stand.
Martin Blumentritt (Hamburg) gab in seinem Vortrag „Englische Naturphilosophie – Brown und die deutsche Rezeption“ einen Einblick in ein relativ (zumindest für die Anwesenden) unbekanntes Forschungsfeld.
Tomáš Sigmund (Prag) trug schließlich zum Thema: „Leben, Altruismus, Empathie“ vor und beendete damit den zweiten Tag.
Inga Gammel (Aarhus) eröffnete den dritten Tag mit dem Vortrag „Beauty and the Dialogue with Nature“. Ausgehend von dem Befund, daß der Begriff der Schönheit kein wesentliches Thema mehr in den Naturwissenschaften ist, spürte sie den Gründen hierfür nach und verwies dabei auf die Rolle, die jener Begriff bei einer Reihe namhafter Naturwissenschaftler ursprünglich gespielt hatte.
Unerwartet hatte noch José M. Diaz-Nafría (León/Madrid) einen Beitrag nachgereicht, der das Thema „From causal worlds to utopian horizons: the emergence of intentional cooperation“ behandelte und vor dem Hintergrund neuerer Ergebnisse der Archäologie einige Schlußfolgerungen dazu einzuordnen versuchte.
Mit dem Vortrag Kerstin Störls über „Zyklizität und Linearität – Zeitkonzepte in der andinen Philosophie und ihre Korrespondenzen und Konflikte mit abendländischen Konzepten“ (Bestandteil des Embodiment-Projektes) wurde die Tagung beendet.
Besides Zimmermann himself who is chairperson of the Institut für Design Science, three other GSIS Members and/or Researchers participated.
José María Díaz Nafría (Open University of Madrid): From Causal Worlds to Utopian Horizons – The emergence of intentional cooperation | pdf
Annette Schlemm (Philosophenstübchen): Das Anthropozän – thermodynamisch verstanden | abstract
Tomáš Sigmund (Prague University of Economics and Business): Leben, Altruismus, Empathie | abstract
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